Die Stadt Spisská Nová Ves liegt im Nordosten der Slowakei zwischen dem slowakischen Erzgebirge und dem gewaltigen Gebirgsmassiv der Hohen Tatra inmitten der Zipser Landschaft. Sie ist das Eingangstor in den Nationalpark Slovensky Raj (Slowakisches Paradies) mit seinen vielen Naturschönheiten.
Der Name Spisská Nová Ves (Nová Ves – Neudorf, neues Dorf) entstand durch das Zusammenfließen der alten slowakischen Gemeinde, genannt Iglov, und der neueren, deutschen Gemeinde – Nová Ves.
Aus der Ferne dominieren noch die Hochhausreihen des Wohnungsbaues sozialistischer Prägung, kommt man jedoch in die Innenstadt, wandelt sich das Bild. Weithin sichtbar ist der Turm der katholischen Kirche, der mit seinen 87 Metern der höchste der Slowakei ist. Die Kirche wurde an Stelle einer älteren in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet und beeindruckt in ihrem Inneren durch Kreuzigungsfiguren des Leutschauer Meisters Paul, die um 1520 geschaffen wurden. In der Achse des Marktplatzes steht ferner die evangelische Kirche, ein klassizistischer Saalbau mit massiven Emporen. Beeindruckend ist das Rathaus, 1777 bis 1779 erbaut, ebenfalls im Stile des Klassizismus.
Renoviert und in neuem Glanze erstrahlt die „Redouta“ auf dem Marktplatz mit ihren vier repräsentativen Ecktürmen. Ihre Räumlichkeiten dienen Theateraufführungen und Konzerten. Zu dem Gesamteindruck des Platzes tragen neben den erwähnten Großbauten und den Grünanlagen mit ihrem alten Baumbestand auch die teilweise sehr schönen alten Bürgerhäuser bei. Die meisten sind im Stil der Renaissance und des Barocks errichtet worden. Besonders auffällig ist das „Haus der Provinz der 16 Zipser Städte“, dessen Fassade mit Ornamentschmuck, allegorischen Reliefs und lateinischen Texten geschmückt ist und das heute als naturkundliches Museum dient.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte in 1268 unter dem Namen „Villa Nova“. 1412 bis 1772 war es polnische Rücklagestadt, d.h. sie unterstand sowohl dem ungarischen als auch dem polnischen König und bekam von beiden ihre Privilegien. Während dieser Zeit ist es Sitz der Organisation der Provinz der 16 Zipser Städte. Die Stadt musste ihre Rechte gegen Beeinträchtigungen durch Kriege behaupten. 1435 erhielt sie das Privilegium zum Fördern von Silber-, Kupfer-, Blei- und Eisenerz. Für Spisská Nová Ves besondere Handwerksberufe zu dieser Zeit waren Glockengießen und Bergbau.
Im 16.Jhd. intensive Entwicklung der Handwerke und Zünfte mit entsprechenden Privilegien (Kupferhämmerer, Schneider, Fleischer, Tuchmacher, Kürschner, Binder, Schmiede. Seit 1675 bis Ende des 19. Jhdt. arbeitete in der Stadt die Papiermühle bzw. -schmiede. Am 5. November 1772 wurde die Stadt zusammen mit den übrigen Zipser Städten Ungarn angegliedert. 1774 wurde in der Zips das Privilegiumgebiet herausgebildet – Spisská Nová Ves wurde Administrativzentrum bis zur Auflösung der Provinz 1876. In der Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte eine neue Entfaltung durch den Bau der Eisenbahnstrecke Kosice – Bohumin, dadurch bekam die Stadt Charakter einer Eisenbahnerstadt bis in die 50-er Jahre unseres Jahrhunderts.
Danach kam es zum Aufschwung des Bergbaus. Bereits vor der im Jahr 1992 beurkundeten Städtepartnerschaft mit Spisská Nová Ves bestanden Verbindungen in die Slowakei. Die Firma Alsfelder Kleiderwerke unter der Leitung von Herrn Karl Köhler hatte eine Tochterfirma in Spisská Nová Ves. Darüber hinaus unterhielt die Firma Theodor Gammler unternehmerische Beziehungen zu der Stadt. Im Rahmen der dadurch entstehenden persönlichen Kontakte der Firmenleitungen wurde der Gedanke an den Bürgermeister herangetragen eine offizielle Städtepartnerschaft mit der slowakischen Stadt zu begründen. Die offizielle Verschwisterungsfeier fand am 14. April 1992 in Spisská Nová Ves statt.
Einwohnerzahl: 40.000
Land: Slowakische Republik
Währung: Slowakische Kronen (SK)
Sprache: slowakisch
Homepage: http://www.mestosnv.sk