Kanzleramtsminister Professor Dr. Helge Braun verschafft sich vor Ort einen Eindruck von den aufwendigen Sanierungsmaßnahmen im Alsfelder Erlenbad. Foto: A. Kierblewski
ALSFELD (kiri). Die Sanierungsmaßnahmen am Alsfelder Erlenbad, für die sich parteiübergreifend alle städtischen Gremien ausgesprochen haben, beschäftigt nicht nur die Alsfelder. Auch Kanzleramtsminister Professor Dr. Helge Braun (CDU) wollte sich bei seinem Besuch am Donnerstag in Alsfeld selbst ein Bild davon machen – gemeinsam mit Bürgermeister Stephan Paule (CDU), Bäder-Geschäftsführer Ralf Kaufmann und dem verantwortlichen Architekten Dr. Stefan Strack stieg er bei dem Termin vor Ort aufs Gerüst, um einen Überblick über die umfangreiche und kostenintensive Maßnahme zu bekommen.
Auch Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak, CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Heinz und einige CDU-Mitglieder waren vor Ort, um Braun noch mal die Bedeutung des Erlenbades für die Region zu verdeutlichen – nicht nur als Freizeitangebot, sondern vor allem für die schwimmerische Ausbildung von Kindern und als Sportstätte für Schulen, Vereine und Privatpersonen, die in den vielen Kursen des Erlenbades auch etwas für ihre Gesundheit tun.
Helge Braun war beeindruckt von dem großen Areal mit Freibad, Sauna und Hallenbad und folgte aufmerksam den Ausführungen von Kaufmann und Strack, die von der ursprünglichen Sanierungsplanung, dem Baustand, den unerwarteten Herausforderungen sowie der künftigen Vorgehensweise erzählten. „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, 1,35 Millionen für das Erlenbad auch aus Bundesmitteln beizusteuern und hoffe, dass die Baumaßnahme mit all ihren Herausforderungen gut verläuft, damit die Alsfelder bald wieder in ihrem Hallenbad schwimmen können“, so Braun, wohlwissend, dass dies der Zuschuss aus dem Förderprogramm für die „Sanierung kommunaler Anlagen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ nicht mehr ausreichen wird, um alle notwendigen Bauvorhaben so umzusetzen, wie es vorgesehen war. Denn während der Bauarbeiten – so berichten Strack und Kaufmann – habe man immer mehr Schäden an der Bausubstanz entdeckt, so dass man mehr Arbeiten ausführen muss, beispielsweise den Austausch der 4,5 Tonnen schweren Fassadenplatten, als geplant war. Dies kosten mehr Zeit und mehr Geld, als vorher veranschlagt. Hinzu kommen noch die Schwierigkeiten, die als Folge der Corona-Pandemie zu verzeichnen sind: Lieferengpässe von Materialen, teilweise verzögert um fünf bis sechs Monate, mit der Folge, dass es auch auf anderen Baustellen zu Verzögerungen kommt und beispielsweise der mobile Schwerlastkran, der die tonnenschweren Betonbinder von der alten Hallenbad-Decken demontieren soll, auch erst jetzt zur Verfügung steht.
Eine große Herausforderung, nicht nur für den Architekten, sondern auch für den Bäder-Geschäftsführer als kaufmännischer Leiter der Großbaustelle, ist die erst mit dem Förderbescheid des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung benannten Bedingung, dass bei der Sanierung der Beckenköpfe nicht nur der Überlauf ausgetauscht und witterungsfest neu gebaut werden darf, sondern dass auch ein kompletter Austausch des Rohrsystems im ganzen Freibad und der Düsen der Becken notwendig wäre – DIN-konform nach den heutigen Standards. Würde man also die beantragten Gelder für die Beckenköpfe verwenden, würde das komplette Freibad aufgegraben und fast neugebaut werden müssen, wofür das Geld nicht reichen würde. Daher suchen Kaufmann und Strack, gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Bäder GmbH und dessen Vorsitzenden Stephan Paule gerade nach einer Lösung, die Fördergelder behalten zu können, sie komplett in die größer gewordene Sanierung des Hallenbades und der Sauna einsetzen zu können und die Beckenköpfe so sanieren zu können – auch finanziell – wie es ursprünglich geplant war. Braun versprach: „Wenn Sie das geschafft haben und wieder eröffnen, komme ich zur Eröffnung wieder und schwimme hier ein paar Bahnen!“