Im Bild vlnr: Stabstellenleitung Soziales u. Kultur Nicole Jörg, Bürgermeister Stephan Paule, ehemaliger Leiter des Beratungszentrums Vogelsberg Matthias Gold und neuer Leiter des Beratungszentrums Vogelsberg Peter Pfeiffer.
Das Beratungszentrum Vogelsbergkreis – vormals Jugend- und Drogenberatung Suchthilfe im Vogelsberg – gibt es im Jahr 2022 seit 40 Jahren.
Alsfeld – Rathaus. Die Suchthilfe im Vogelsbergkreis ist eine Einrichtung des Zweckverbandes der Ev. Dekanate im Vogelsbergkreis. Sie ist eine psychosoziale Einrichtung und Bestandteil eines bevölkerungsnahen Versorgungsnetzes im Vogelsberg. Daraus ergibt sich eine enge Kooperation mit anderen im psychosozialen Bereich tätigen Stellen und Institutionen. Der Schwerpunkt der Arbeit mit Suchtmittelabhängigen liegt in der Vorbereitung und Vermittlung von Entgiftung, stationärer und ambulanter Therapie und entsprechender Nachbetreuung. Voraussetzungen für eine Arbeit im Sinne der Betroffenen sind dabei Verschwiegenheitsgarantie gegenüber Außenstehenden, die Möglichkeit zur anonymen Beratung und Freiwilligkeit der Ratsuchenden. Die Sicht- und Arbeitsweise der Suchthilfe im Vogelsbergkreis orientiert sich an der systemischen Familientherapie. Dabei werden, je nach den Gegebenheiten des Einzelfalles, die Familien in den Beratungsprozess einbezogen
Auf Matthias Gold, der nach 40 Jahren Berufstätigkeit und 12 Jahren davon als Einrichtungsleiter im Beratungszentrum Vogelsbergkreis tätig war, folgt Peter Pfeiffer. Er ist neuer Leiter des Beratungszentrums und kennt die Arbeit mit Suchtkranken aus langjähriger Berufserfahrung gut. Er ist seit über einem Jahr beim Beratungszentrum beschäftigt.
Bürgermeister Stephan Paule und Stabsstellenleitung Nicole Jörg danken zum Leitungswechsel insbesondere Matthias Gold für seine Arbeit. „Sie haben das Beratungszentrum in den vergangenen Jahrzehnten geprägt und mit großer Kompetenz und hohem Engagement geführt. Neben vielen anderen Dingen ist es ihnen zu verdanken, dass das Beratungszentrum ein sehr kompetentes und engagiertes Team hat, auf das sich ihre Klienten verlassen können“. Bereits in 1981 hat Gold sein Examen zum Dipl.-Sozialpädagoge und Sozialtherapeut abgelegt. Er war bereits in den Jahren von 1985 bis 1992 im Beratungszentrum tätig und hat die Außenstelle in Lauterbach mitaufgebaut. Bürgermeister Stephan Paule überreicht als besonderen Dank ein kleines Abschiedspräsent.
Gold bedankt sich bei Bürgermeister Paule für die gute Zusammenarbeit und zeigte sich beeindruckt, dass dieser bereits als Bürgermeisterkandidat vor seiner ersten Wahl 2013 das Beratungszentrum besuchte und sich ausführlich über die Arbeit informierte. „Er habe seitdem immer ein offenes Ohr“ für die Belange des Zentrums. Auch die seit Jahrzehnten bestehende finanzielle Unterstützung durch die Stadt Alsfeld dürfe nicht unerwähnt bleiben“.
Der neue Leiter des Beratungszentrum Peter Pfeiffer stellte für das Jubiläumsjahr dann noch besondere Präventionsprojekte vor, die sich zurzeit in Arbeit befinden. Im Juli 22 wird es ein Projekt „Sucht im Alter“ geben und für den Oktober 22 ist eine „Zero“-Ausstellung geplant, die sich mit Sucht in der Schwangerschaft und den Auswirkungen auf das „Ungeborene“ beschäftigt. Einen weiteren Schwerpunkt will Pfeiffer auf die Gewinnung von Ehrenamtlichen legen, die sich für die sog. Info-Motivationsgruppen zur Verfügung stellen. Dies sind Menschen die selber mit einer Suchtproblematik zu tun haben oder hatten und aus eigener Erfahrung berichten. In diese Gruppen können Menschen mit einer Suchteinsicht und deren Angehörige kommen, um sich zu informieren und miteinander zu sprechen. Dieses niedrigschwellige Angebot soll den Weg zu einer Kontaktaufnahme erleichtern, schämen sich doch viele Menschen, weil sie eine Stigmatisierung durch die Gesellschaft fürchten.