Ein voller Erfolg war die Studienfahrt der Europa-Union, Kreisverband Vogelsberg, nach Brüssel. Kreisvorsitzender und Bürgermeister Stephan Paule hatte für die 54 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein interessantes Programm zusammengestellt.

Die diesjährige Studienfahrt des Kreisverband Vogelsberg der Europa Union führte zu der Europa Metropole. Brüssel. 54 europainteressierte Teilnehmer*innen, unter Ihnen 30 junge Leute aus den Stadtjugendparlamenten Alsfeld, Lauterbach, Schlitz und dem Kreisjugendparlament des Vogelsbergkreises, machten sich auf den Weg, um sich über die Strukturen und aktuellen Aufgabenbereiche der europäischen Institutionen vor Ort kundig zu machen.

Brüssel ist Dreh- und Angelpunkt der Europapolitik; die EU-Institutionen haben dort ihren Hauptsitz. In der belgischen Hauptstadt Brüssel schlägt das Herz der Europäischen Institutionen – doch welche sind hier beheimatet, welche Aufgaben erfüllen und welche Zuständigkeiten haben sie? Wie werden die deutschen Interessen innerhalb der EU vertreten und welche Möglichkeiten der Einflussnahme hat ein deutsches Bundesland?

Die Teilnehmer gingen in Brüssel auf die Spuren der Geschichte der EU und besuchten die Europäischen Institutionen, wie das Europäische Parlament und die Landesvertretung Hessens. Als Highlight stand der Besuch des Europaparlaments auf Einladung des Europaabgeordneten Engin Eroglu (Freie Wähler) auf dem Tagesprogramm. Nach einem ausführlichen Statement über die momentanen Politikfelder im EU Parlament schloss sich eine rege, auch etwas kontroverse Diskussion mit den Teilnehmern an. Anschließend war Gelegenheit sich im großen Plenarsaal umzuschauen.

Danach ging es gemeinsam bei einer Stadtführung durch die vielen Gassen und Plätze der Innenstadt. Vom beeindruckenden Marktplatz durch die Altstadt bis zum „manneken pis“. Den informativen Tag im Europaparlament rundete das gemeinsame Abendessen auf dem Grand Place ab.

Der nächste Tag in Brüssel fing mit einem Besuch der Landesvertretung Hessens an. Ministerrat Felix Holefleisch, der Angelegenheiten des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen betreut, zog aus seinen persönlichen Erfahrungen heraus und den Ergebnissen seiner Arbeit in Brüssel ein sehr positives Fazit zur Notwendigkeit der Europäischen Union.

Die Studienreise hat alle Teilnehmer begeistert, das Verständnis für die europäischen, teilweise langwierigen und komplizierten Vorgänge und gesetzlichen Vereinbarungen transparenter gemacht und ihr persönliches Engagement für die in der heutigen politischen Lage unbedingt notwendige Einigkeit Europas bestimmt gefördert.

Brüssel – Machtzentrum Europas

Als die sechs Mitglieder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, Niederlande, Luxemburg 1957 die Römischen Verträge unterzeichneten, stand der Hauptsitz nicht fest. Die Organe der Gemeinschaft blieben auf Brüssel, Luxemburg und Straßburg verstreut – niemand wollte eines der größeren Länder zum Zentrum machen, um die Vormachtstellung eines wirtschaftlich mächtigen Landes auszuschließen.

Belgien hatte sich immer wieder als Zentrum der EU angeboten. Zentrale Lage, sprachliche Vielfalt und eine gute Verkehrsanbindung zählten als Pluspunkte. Im Amsterdamer Vertrag von 1997 verteilte die EU ihre Institutionen endgültig: Brüssel gilt als Hauptsitz der EU, Parlamentssitz aber ist auch Straßburg, und der Europäische Gerichtshof tagt in Luxemburg.