Geschichts- und Museumsverein Alsfeld e.V. stellt Festschrift zur 800-Jahr-Feier vor und übergibt das Erstexemplar an Bürgermeister Stephan Paule
ALSFELD. – Für die Präsentation der neu erschienenen Festschrift wählte der Geschichts- und Museumsverein das geschichtsträchtige Datum, auf das sich das diesjährige Alsfelder Jubiläum bezieht: am 13. März 1222 wird ein Sifridus scabinus de Adelsfelt – also ein Bürger und Schöffe aus Alsfeld, in einer Schenkungskurkunde erwähnt und damit hat man den ersten urkundlichen Beleg dafür, dass Alsfeld im Jahr 1222 Stadtrechte besaß. Genau 800 Jahre später fand man sich nun in der Museumsscheune zusammen, um das Erscheinen der druckfrischen Festschrift zu feiern.
Die Vorstellung des Buches fand pandemiebedingt im kleinen Kreis statt. Der Vorsitzende des GMV Jochen Weppler bedauerte, dass man die Vorstellung der Festschrift nicht zusammen mit der Eröffnung der großen Jubiläumsausstellung feiern könne. Dabei sprach er auch aus, was sicher alle in der Runde dachten: Feierstimmung kann und will bei den gegenwärtigen Ereignissen in der Ukraine gerade auch bei Geschichtsinteressierten nicht aufkommen. Krisen wie diese machen nachdenklich und sie führen vor Augen, dass Geschichte und Geschichtsunterricht in der heutigen Zeit wichtiger ist denn je. „Wer sich nicht seiner Vergangenheit erinnert, ist verurteilt, sie zu wiederholen“, zitierte Weppler die Warnung des Philosophen George Santayanas.
Durch das Team von sechs Redaktionsmitgliedern und mit Beiträgen von sechs Gastautoren ist ein Buch mit ausgewogenem Inhalt und einem bunten Strauß an Beiträgen zusammengestellt worden, das nicht nur für Geschichtsinteressierte, sondern auch allgemein für alle interessant sein dürfte, die sich mit Alsfeld in irgendeiner Weise verbunden fühlen. Schriftleiter Dr. Norbert Hansen stellte den Inhalt mit einem Bildvortrag vor. Man habe sich von Anfange an zur Aufgabe gemacht, die Lücken füllen, die bisher in der Forschung und auch in den beiden Vorgänger-Festschriften von 1922 und 1972 vernachlässigt worden sind. Eine besonders schwierige Lücke ist der Zeitraum zwischen 1914-1949 mit der Zeit der beiden Weltkriege. Wichtig sei auch gewesen, das Leben in der Stadt bis zur Gegenwart mit einzubeziehen. So wird mit der Festschrift ein Bogen von den frühgeschichtlichen Anfängen der Siedlung bis zum 21. Jahrhundert geschlagen und sogar ein Blick in die Zukunft gewagt. Sehr hilfreich für weitere Forschungen dürfte auch die ausführliche Bibliographie sein, die für den Band erstellt wurde.
Der Vorsitzende Jochen Weppler überreichte Bürgermeister Stephan Paule offiziell das erste Exemplar und betonte, dass ohne die Unterstützung der Stadt die Veröffentlichung der Festschrift nicht möglich gewesen sei. Alle Autoren und Beteiligte bekamen im Rahmen der Feierstunde zum Dank eine Urkunde und ebenfalls ein Exemplar überreicht.
Die Festschrift kann ab sofort im Tourist Center Alsfeld und im Buchladen Lesenswert für 30,00 Euro erworben werden.