Bürgermeister Stephan Paule, Aufsichtsratsvorsitzender, mit dem Aufsichtsrat der Alsfelder Bäder GmbH und Architekt Dr. Stefan Strack bei der jüngsten Begehung der Baustelle. Foto: Anja Kierblewski

Alsfelder Stadtverordnete stellen Sanierungskosten in den Haushalt
2021 ein – Große Einmütigkeit, das Bad zukunftstüchtig zu machen

ALSFELD (kiri). Eine weitreichende Entscheidung hatten in dieser Woche der
Aufsichtsrat der Alsfelder Bäder GmbH und das Stadtparlament zu treffen: Gibt
es eine Zukunft für das Alsfelder Hallenbad oder nicht? Das Votum war deutlich.
Parteiübergreifend sprachen sich alle für die vollständige Erneuerung des
Hallenbaddaches aus. Eine sachgerechte Entscheidung für den Erhalt des
Hallenbades, die zusätzlich eine Million Euro städtischer Mittel für das Hallenbad
bedeutet. Grund: Die bei den Freilegungsarbeiten der Hallenbaddecke
entdeckten Schäden sind so erheblich, dass nur noch ein vollständiger
Dachneubau wirtschaftlich ist, wenn man das Bad nicht aufgeben will.

Geschäftsführer Ralf Kaufmann und Architekt Dr. Stefan Strack erläuterten
Mittwochabend den Mitgliedern des Aufsichtsrats das Ergebnis der
Materialerprobung und den Sachstand der Bauarbeiten des Hallenbaddaches,
das von mehreren Sachverständigten in den letzten Wochen begutachtet worden
war. Das Ergebnis war, dass nicht nur ein paar Stellen des Hallenbaddaches
durch Wassereintritt von außen und der Chlorid-haltigen Luft von innen
sanierungsbedürftig sind, sondern dass das Dach ganzflächig demontiert und
wieder neu aufgebaut werden muss. Die komplette Tragkonstruktion des Daches
muss rück- und neu aufgebaut werden. Auch Teile der Fassadenverkleidung
müssen in diesem Zuge erneuert werden.

Architekt Dr. Strack verdeutlichte vor den Vertretern aller Parteien, die neu
aufgetauchte Problematik und die Lösung der baulichen Herausforderung –
belegte dies mit Fotos, bauphysikalischen Erklärungen und dem vorliegenden
statischen Gutachten. Die Stadtverordneten folgten der deutlichen Empfehlung
des Aufsichtsrates und votierten einstimmig bei zwei Enthaltungen für den
Dachneubau und die Ausfinanzierung in vorgesehener Höhe als Teil des
städtischen Investitionsprogramms bei der Abstimmung über den Alsfelder
Haushalt 2021. Der vorläufige Bauzeitenplan sieht eine Wiedereröffnung des
Hallenbades zur kommenden Wintersaison 2021 vor. So lange wird es dauern,
bis das Hallenbaddach fachgerecht abgetragen und wieder neu aufgebaut und
vor allem das Hallenbad wieder nutzbar ist – dann aber mit bewährten und neuen
Möglichkeiten, darunter wieder eine ballwurfsichere Innendecke, die es zu bieten
hat. Die Freibadsaison und die Nutzung der Saunaanlage sind von den
Sanierungsarbeiten des Hallenbades nicht betroffen, sobald die Vorschriften in
Zeiten von Corona eine Nutzung wieder zulassen.